Kugelberge

Tag 18-20: Yangshuo

In Yangshuo, einem Ort direkt am Li Fluss, erreichen wir nun subtropisches Gebiet. Die regelmäßigen Regenfälle kühlen aber nicht ab, sondern erhöhen nur die ohnehin schon hohe Luftfeuchtigkeit. Wir befinden uns nun auch in der ländlichsten Region der Reise, die für ihre unzähligen Kugelberge – bis zu 300m hohe, waldbewachsene Karstberge – bekannt ist.

Yangshuo hat sich inzwischen vom Dorf zu einem Ort entwickelt, in dem Touristen, fliegende Händler und touristische Infrastruktur überwiegen. Der Ort bietet wenig und nach zwei bis drei Stunden hat man ihn erkundet. Den Markt der Stadt besuchen wir nicht, da hier Hunde geschlachtet werden – ein Erlebnis, das wir uns lieber ersparen. Wir übernachten hier im guten und zentralen Li River Inn Hotel.

Die eigentliche Schönheit der Gegend lernt man ausserhalb des Ortes kennen.

Am Tag nach unserer Ankunft machen wir eine mehrstündige Bootsfahrt auf dem Li Fluss. Das Boot ist eine Art Floss, auf dem bis zu sechs Personen Platz finden. Flussaufwärts fahren wir entlang der wolkenverhangenen und vom Nebel fast verschluckten Berglandschaft, die oft nur noch die Konturen erkennen lässt. Leider fehlt an diesem Tag das Sonnenlicht, so dass die Landschaft wie eine Ansammlung von Grautönen wirkt. Unterwegs halten wir in zwei kleinen Dörfern, die vom Fluss oft nur durch meterhohen Bambus abgegrenzt sind. Im Hinterland liegen hier zwischen den Bergen Reisplantagen, wo man den Bauern beim Pflanzen des Reis zusehen kann (eher ein Werfen der Pflanzen ins knöcheltiefe Wasser).

Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zum Mondberg (Moon Hill). Aufgrund der hohen Temperaturen fahren wir mit einem Kleinbus, der vom Busbahnhof in der Nähe unseres Hotels abfährt (an dieser Stelle sei die Seite www.wikitravel.org erwähnt, die uns bei der Suche der Buslinie gute Dienste erwiesen hat). Der Mondberg liegt ca. 7km ausserhalb von Yangshuo. Er sticht durch das riesige Loch unterhalb des Gipfels aus der Landschaft hervor und ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger. Heute haben sich hier neben uns auch unzählige Schulklassen aus benachbarten Provinzen eingefunden.

Wir besteigen der Berg bis zum markanten Loch. Von hier aus hat man einen sehr guten Blick auf die umliegende Landschaft. Anders als bei der Bootstour kann man hier auch die Staffelung der unzähligen Kugelberge gut erkennen, die in der Ferne nur noch als Konturen erscheinen. Der Aufstieg erfolgt über 777 Stufen, die bequem zu laufen sind. Allerdings treibt uns der Regen und die hohe Luftfeuchtigkeit den Schweiss nach wenigen Metern auf die Stirn. Oben angekommen werden wir von den Schulklassen schon erwartet, die uns ungeachtet der schönen Landschaft als Hauptattraktion und Fotomotiv wählen. Und so folgt nun ein nicht enden wollender „Can I take a picture with you? – Thank you! – You’re welcome!„-Marathon. Anschliessend finden wir aber auch noch ausreichend Zeit, die Landschaft zu genießen. Mit dem Bus geht es später zurück in den Ort.

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